Universitätsprofessor Dr. Jochen Hinkelbein ist zum Präsidenten der Europäischen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin (ESAM) gewählt worden. Professor Hinkelbein ist einer der profiliertesten und international renommiertesten deutschen Luft- und Raumfahrtmediziner.
Über seine Wahl sagt der Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin am Johannes Wesling Klinikum Minden: „Dieses Amt zu bekleiden, ist für mich eine große Ehre und ich freue mich sehr auf meine neuen Aufgaben als Präsident der ESAM.“ Die Luft- und Raumfahrtmedizin müsse sich in den nächsten Jahrzehnten mehreren Herausforderungen stellen, so Hinkelbein. Es gebe wissenschaftliche Forschungsherausforderungen wie Flüge zum Mond oder Mars – oder sogar touristische Raumflüge. „Vor allem möchte ich internationale Kooperationen stärken und weiterausbauen, die Luft- und Raumfahrtmedizin ist ein globales Thema und muss auch global betrachtet werden“, erklärt der Mindener Klinikdirektor.
Universitätsprofessor Dr. Jochen Hinkelbein engagiert sich seit mehr als 20 Jahren in der Luft- und Raumfahrtmedizin und erforscht in seiner Funktion als Notfallmediziner unter anderem notfallmedizinische Konzepte für Langzeitmissionen. „Wir erarbeiten Strategien und Konzepte für Notfallsituationen. Ein Beispiel: Was kann ein Astronaut tun, wenn er eine Blindarm-Entzündung auf einer Raumfahrtmission erleidet – wie kann er sich selbst helfen?“, erklärt Universitätsprofessor Dr. Jochen Hinkelbein.
Die Begeisterung für die Luft- und Raumfahrt wurde bereits in jungen Jahren bei dem Mediziner geweckt: „Während des Medizinstudiums habe ich mich dann intensiv mit dem Thema Luft- und Raumfahrtmedizin beschäftigt, verschiedene Kurse und Vorlesungen besucht und dort wirklich meine Leidenschaft gefunden“, erzählt der 49-Jährige.
Seit Januar 2023 ist Univ.-Prof. Dr. Jochen Hinkelbein Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin am Johannes Wesling Klinikum in Minden. Davor hat der Notfallmediziner und Anästhesist als Geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Köln gearbeitet. „Während meiner Zeit in Köln habe ich unter anderem Astronauten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) ausgebildet“, erzählt Universitätsprofessor Dr. Hinkelbein.
Der gebürtige Südpfälzer ist derzeit auch Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin (DGLRM). Seit 2008 ist er dort im Vorstand aktiv.
Die European Society of Aerospace Medicine wurde 2006 als paneuropäischer Dachverband der Luft- und Raumfahrtmedizin gegründet. Als unabhängiges Forum koordiniert es die europäischen luft- und raumfahrtmedizinischen Interessen über alle nationalen und organisatorischen Grenzen hinweg, unterstützt die verschiedenen verantwortlichen Stellen bei der Entwicklung und Harmonisierung von Ausbildungsaktivitäten in der Luft- und Raumfahrtmedizin in ganz Europa und entwickelt einen kontinuierlichen Informationsfluss und Dialog zwischen den nationalen flugmedizinischen Fachgesellschaften.