Verwaltungsrat beschließt Wirtschaftsplan

Landrat Ali Doğan fordert gemeinsame Kraftanstrengung

Der Verwaltungsrat der Mühlenkreiskliniken hat in seiner heutigen Sitzung (7. Juni 2023) den Wirtschaftsplan 2023 einstimmig beschlossen. „Viele Rahmenbedingungen sind weiterhin unklar, wie zum Beispiel die Wirkungen von den aus dem Bundesgesundheitsministerium angekündigten finanziellen Unterstützungen einzelner Bereiche wie etwa der Kindermedizin. Planungssicherheit sieht anders aus. Dennoch hat sich der Verwaltungsrat heute durchgerungen, diesen Wirtschaftsplan mit einem drohenden Rekorddefizit von 26,1 Millionen Euro zu beschließen. Damit wollen wir Handlungssicherheit für die Mühlenkreiskliniken und persönliche Planungssicherheit für die mehr als 5.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen“, sagt der Verwaltungsratsvorsitzende und Landrat Ali Doğan.

Gleichwohl sieht der Landrat große Herausforderungen auf die Mühlenkreiskliniken sowie auf die kommunale Familie zukommen. „Ohne vielleicht auch schmerzhafte Konsolidierungsmaßnahmen wird es nicht gehen. Unsere ganze Arbeit muss jetzt das Ziel haben, diesen Wirtschaftsplan nicht Realität werden zu lassen“, sagt der Verwaltungsratsvorsitzende Doğan. Dazu gibt es im Kreishaus nun einen eigenen Steuerungskreis aus Mitgliedern der Kreispolitik, Mitarbeitende der Kreisverwaltung und der Mühlenkreiskliniken.  

Krankenhäuser in ganz Deutschland stehen unter hohem wirtschaftlichem Druck. Nur noch drei Prozent aller Krankenhäuser rechnen laut einer Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft mit einem ausgeglichenen Jahresergebnis. Der Grund für die aktuelle Schieflage im Krankenhaussystem liegt im System der Krankenhausfinanzierung. Die enormen Kostensteigerungen in allen Bereichen sowie die zurecht steigenden Gehälter können Krankenhäuser nicht über die Preise an die Patientinnen und Patienten weitergeben. Erlöse je Behandlungsfall sind vom InEK, dem Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus, festgelegt. Die überproportionalen Preis- und Lohnsteigerungen der vergangenen Zeit sind dort nicht abgebildet.

Landrat Ali Doğan: „Als Kreis stehen wir zu unserer kommunalen Verantwortung für die Gesundheitsversorgung. Aber es ist bei weitem nicht unsere einzige Aufgabe als kommunale Familie. Wenn wir es durch diese schwere Zeit schaffen wollen, braucht es einen gemeinsamen Kraftakt der Städte und Gemeinden und des Kreises. Wir stehen zu unserer Verantwortung – auch finanziell. Daher wird die Kreisverwaltung dem Kreistag in seiner Sitzung am 19. Juni vorschlagen, ein mögliches Defizit in Höhe von bis zu 26,1 Millionen Euro im Jahr 2023 auszugleichen. Aber auch die Mühlenkreiskliniken werden ihren Beitrag für eine Konsolidierung schultern müssen“, sagt Landrat Ali Doğan.

In der Verwaltungsratssitzung wurde der Jahresabschluss 2022 in Höhe von 3,9 Millionen Euro festgestellt. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. „In dieser tiefen ökonomischen Krise des deutschen Gesundheitssystems zeigt sich, wie wichtig es war, in den vergangenen zwölf Jahre durchgängig positive Jahresergebnisse erzielt zu haben. Das gibt uns nun etwas Spielraum. Aber der drohende Verlust in Höhe von 26,1 Millionen Euro zeigt, wie schnell solche Polster auch aufgebraucht sind“, sagt Landrat und Verwaltungsratsvorsitzende Ali Doğan.    

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