Krankenhaus Bad Oeynhausen gründet Klinisches Ethikkomitee

Hilfe in Grenzsituationen

Foto MKK Die Mitglieder des neugegründeten Klinischen Ethikkomitees: erste Reihe v.l.: Gabi Schneider, Krankenpflegerin, Julia Kube, Krankenpflegerin, Dr. Mathias Emmerich, Chefarzt Anästhesiologie und Intensivmedizin, Emilia Gossman, Hebamme. Zweite Reihe v.l.: Elisabeth Arning, Seelsorgerin, Anke Bernhard, Mitarbeiterin im Sozialdienst, Sabine Tiemann, Krankenpflegerin. Letzte Reihe v.l.: Dr. Andreas Fömmel, Oberarzt für Innere Medizin und Thomas Hegner, Arzt für Innere Medizin. Nicht auf dem Foto: Dr. Anne-Katrin Mohme, Ärztin in der Frauenklinik.

Im Krankenhausalltag stehen Menschen oft scheinbar ausweglosen Situationen gegenüber. Für Ärzte, Pflegekräfte, Angehörige und Patienten gibt es nicht immer ein „Richtig“ und ein „Falsch“. Eine Lösung in ethischen Fragen zu finden, gestaltet sich daher häufig sehr schwierig. In solchen Problemsituationen wird am Krankenhaus Bad Oeynhausen künftig das neugegründete Klinische Ethikkomitee Betroffenen helfen.

„Bei der stationären medizinischen Versorgung unserer Patientinnen und Patienten stoßen wir immer wieder in Grenzregionen vor“, erklärt Dr. Mathias Emmerich, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Bad Oeynhausen und Chefarzt des Institutes für Anästhesiologie und Intensivmedizin. „Mit dem Klinischen Ethikkomitee haben wir nun eine Anlaufstelle für Patienten und Angehörige sowie für unsere Mitarbeiter geschaffen, die gewissenhaft nach Problemlösungen in Konfliktfällen sucht und beraten kann.“

Holger Stürmann, Geschäftsführer des Krankenhauses Bad Oeynhausen, sieht in der Etablierung des Ethikkomitees eine Optimierung der Patienten- und Mitarbeiterbetreuung: „In Zeiten fortschreitender medizinischer Innovationen entstehen immer mehr ethische Grenzsituationen. Daher gehört besonders die Hilfestellung in solchen Momenten zu den Aufgaben eines Krankenhauses.“ Ziel des Ethikkomitees ist es, Mitarbeitern des Krankenhauses, Patienten und ihren Angehörigen in solchen ethischen Grenzsituationen zu helfen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Therapien und Behandlungen keine Aussicht mehr auf Heilung haben sondern lediglich lebens- und damit manchmal auch leidensverlängernd wirken würden. Auf den Stationen und innerhalb der betroffenen Familien kann es da aufgrund von unterschiedlichen moralischen oder religiösen Prägungen zu unterschiedlichen Auffassungen kommen, was dann zu tun sei. In solchen Situationen müssen Lösungen gefunden werden, die allen Beteiligten, aber insbesondere dem Patienten, gerecht werden. Das Patientenwohl und sein Wille sind die zentralen Aspekte der Arbeit des Ethikkomitees.

Die Aufgaben, die auf die Komiteemitglieder zukommen, werden ihnen viel abverlangen. „Immer, wenn es um menschliche Schicksale, wenn es um Leben und Tod geht, ist ein besonders sensibler und einfühlsamer Umgang gefragt. Um die Mitarbeiter auf solch emotionale Themen vorzubereiten, werden wir in Zukunft immer wieder Schulungen anbieten, bei denen wir in praktischen Rollenspielen den richtigen Umgang mit Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern lernen“, erklärt Elisabeth Arning, Seelsorgerin am Krankenhaus Bad Oeynhausen. Neben der Seelsorgerin engagieren sich Dr. Mathias Emmerich, Thomas Hegner, Dr. Andreas Fömmel, Dr. Anne-Katrin Mohme, Julia Kube, Gabi Schneider, Sabine Tiemann, Emilia Gossmann und Anke Bernhard im Klinischen Ethikkomitee. Die Mitglieder sind Ärzte, Pfleger, Hebammen und Mitarbeiter des Sozialdienstes und der Seelsorge am Krankenhaus Bad Oeynhausen.

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