Zweiter Platz beim Posterpreis geht an Dr. Jens Tiesmeier

14. Deutscher Interdisziplinärer Notfallmedizin Kongress (DINK) in Koblenz

Dr. Jens Tiesmeier, Oberarzt für Anästhesiologie am Krankenhaus Lübbecke, hat den zweiten Platz beim Posterpreis auf dem 14. DINK belegt.

Dr. Jens Tiesmeier, Oberarzt für Anästhesiologie und ärztlicher Leiter der Notaufnahme am Krankenhaus Lübbecke, wurde im Rahmen der wissenschaftlichen Posterausstellung des 14. Deutschen Interdisziplinären Notfallmedizin Kongress (DINK) in Koblenz mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.

Insgesamt wurden mehr als 30 weitere, wissenschaftliche Poster von Arbeitsgruppen verschiedener Universitätsklinika vorgestellt. Der DINK ist der jährliche, bundesweite Fachkongress der Notfall- und Rettungsmedizinszene.

„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und die damit verbundene Würdigung meiner wissenschaftlichen Arbeit“, sagt Dr. Jens Tiesmeier, Oberarzt für Anästhesiologie.

Die vorgestellten Ergebnisse auf dem Poster von Dr. Jens Tiesmeier mit dem Titel „Kardiogenetische Untersuchungen bei außerklinischen Reanimationen junger Menschen – Die Blutprobe des Rettungsdienstes sichert eine hohe DNA-Integrität“ sind Teil der „MAP-OWL-Studie“. Dabei geht es um die Molekulare Abklärung des plötzlichen Herztodes bis zum 50. Lebensjahr. Vereinfacht ausgedrückt wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob es genetische Veränderungen gibt, die zu dem Herzstillstand beigetragen haben könnten. Mit diesem Wissen kann man zukünftig die erblichen Risikofaktoren in der Vorbeugung von Herzerkrankungen viel besser einschätzen und einem Herzstillstand vorbeugen.

Als interdisziplinäres Projekt am Campus OWL der RUB, in Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Notfallmedizin am Johannes Wesling Klinikum, der Kardiogenetik des Herz- und Diabeteszentrums NRW, den Rettungsdiensten im Kreis Minden-Lübbecke und Herford, sowie den kooperierenden Kliniken am JWK und Herford, wird nach einer Reanimation bis zum 50. Lebensjahr noch vor Ort eine Blutprobe entnommen. Nach Ausschluss weiterer Ursachen für die Reanimation (zum Beispiel Herzinfarkt, Entzündungen des Herzmuskels, Lungenerkrankungen, Vergiftungen oder Unfälle) werden die Proben dann, nach Aufklärung der Betroffenen oder derer Familien, auf genetische Veränderungen, die tödliche Rhythmusstörungen begünstigen können, untersucht. „Bereits 2021 konnten wir in der Zeitschrift ‚Resuscitation‘ zeigen, dass von den letztlich genetisch untersuchten Patienten 25 Prozent eine entsprechende Veranlagung zeigten. Betroffene und deren Familien lassen sich mit den Ergebnissen womöglich gezielter kardiologisch beraten und untersuchen“, erklärt Dr. Jens Tiesmeier. Und führt weiter aus: „Da zudem 40 Prozent der Reanimationspatienten bis zum 50. Lebensjahr vor Ort verstarben, wäre hier ohne die MAP-OWL-Studie niemals eine Probe abgenommen worden.“

Ziele sind daher die Schaffung von Beratungszentren und eine Anpassung der Richtlinien, die künftig die potentiell wichtige Rolle des Rettungsdienstes bei der genetischen Aufklärung solcher Fälle berücksichtigen – „denn unsere Studie gehört nicht zur täglichen Routine in Deutschland“, sagt der Anästhesist und Notfallmediziner am Krankenhaus Lübbecke.

Die Zeitschrift „Resuscitation“ ist das Organ der europäischen Gesellschaft für Reanimationsforschung.

 

 

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