„Ohne uns Frauen geht es nicht – nicht jetzt und nicht in Zukunft“

Am Weltfrauentag stellen die MKK inspirierende Frauen vor

Ein Tag im Zeichen der Frauen: seit mehr als 100 Jahren ist der 8. März Internationaler Frauentag. Die Mitarbeiterinnen der Mühlenkreiskliniken leisten an 365 Tagen im Jahr Großes – aber die MKK wollen diesen Tag nutzen, um einige inspirierende Frauen vorzustellen. Frauen, die alle ganz unterschiedlich sind, unterschiedliche Positionen und Aufgaben haben, aber auch alle etwas gemeinsam haben: sie sind ihren Weg gegangen!

Das Motto des Internationalen Frauentags 2023 lautet: Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten! Ohne weibliche Fachkräfte geht es nicht – vor allem nicht im Gesundheitssektor. Frauen halten das System am Laufen. Auch bei den Mühlenkreiskliniken sind Frauen mit 69 Prozent in der Mehrzahl. Im Ärztlichen Dienst sind 36 Prozent Frauen tätig, in den Zentralen Diensten 74 Prozent und im Pflegedienst sogar 83 Prozent. Zeit also, dass diese Frauen eine Stimme und ein Gesicht bekommen und von ihrem Weg erzählen. Alle Frauen und ihre Geschichten können Sie hier lesen.

Jasmin Franke und Angela Schwenkner sind Reinigungskräfte

Reinigungskräfte leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, der seit der Corona-Pandemie weiter an Bedeutung gewonnen hat: Jasmin Franke und Angela Schwenkner arbeiten im JWK als Reinigungskräfte. Jasmin Franke seit acht Jahren und Angela Schwenkner seit 20 Jahren. „In unserem Bereich arbeiten ja fast ausschließlich Frauen, wir sind wie eine Familie, bestärken und unterstützen uns gegenseitig. Ohne uns Reinigungsfrauen geht es nicht – nicht jetzt und nicht in Zukunft. Wir würden uns wünschen, wenn wir mehr Anerkennung für unsere Arbeit bekommen würden, dass wir alle gleichbehandelt werden, egal welches Geschlecht wir haben oder welche Tätigkeit wir ausüben.“

 

Julia Schäffer ist stellv. Akademieleitung

Ständig im Wandel: Julia Schäffer hat ihre berufliche Karriere als Rettungsassistentin begonnen, dann ein Bachelor-Studium in Life Science abgeschlossen, anschließend eine Weiterbildung zur Notfallsanitäterin absolviert und schließlich noch einen Master in Erwachsenenbildung berufsbegleitend abgeschlossen. Seit 2018 arbeitet sie in der Akademie für Gesundheitsberufe der Mühlenkreiskliniken, zunächst in der Rettungsdienstschule bis sie 2022 die Leitung der Abteilung Fort- und Weiterbildung und die stellvertretende Akademieleitung übernommen hat. „Ich finde, es ist schon eine Herausforderung Familie und Beruf zu organisieren. Mein Sohn war ein Jahr alt, als ich zunächst meine Weiterbildung absolviert, danach mein Masterstudium begonnen und dabei noch 50 Prozent gearbeitet habe. Das hätte ich ohne die Unterstützung von meinem Mann sowie meinen Eltern und Schwiegereltern gar nicht umsetzen können. Kinderbetreuung ist ein großes Thema. Was gut ist, sind flexiblere Arbeitszeiten, so wie im Gleitzeitmodell. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass ausreichend gute Betreuungskapazitäten vorhanden sind, die auf organisatorischer Ebene eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Die emotionale Komponente ist dann für jeden individuell ein anderes Thema. Der Gender Pension Gap ist für mich auch ein Punkt bezogen auf Gleichstellung. Dadurch, dass Frauen zu großen Anteilen die Care-Arbeit durch Reduzierung der Arbeitszeit übernehmen, sind sie im Alter bezogen auf die Rentenversorgung noch immer benachteiligt. Das ist gemessen an dem, was sie in dieser Zeit leisten, nicht gerecht.“

 

Simy Mathew ist Assistenzärztin

Von Indien nach Minden: Simy Mathew ist seit August 2019 in der Kinderklinik als Assistenzärztin tätig. Ihr Medizinstudium hat sie in Indien abgeschlossen und ist dann mit ihrer Familie nach Deutschland ausgewandert. Ein Schritt, der viel Mut erfordert: „Es war eine große Herausforderung, vor allem eine neue Sprache zu lernen. Aber dank meines Chefs und des Teams kann ich meinen Traumberuf ausüben, ich habe immer davon geträumt Kinderärztin zu werden. Ich würde nicht sagen, dass es in den letzten Jahren einfach war, besonders mit zwei Kindern zu arbeiten.  Aber mit der Unterstützung meines Mannes, der mich immer motiviert hat, habe ich es geschafft. In der Kinderklinik fühle ich mich Zuhause. Als eine Frau, eine Mutter von zwei Kindern und eine Ärztin, die ihre Arbeit unheimlich liebt, ist es manchmal schwierig Familie und Job unter einen Hut zu kriegen, die Balance gelingt nicht immer. Es ist aber möglich, wenn man Selbstvertrauen hat. Ich bin seit Oktober 2022 Assistentensprecherin der Kinderklinik. Ohne weibliche Fachkräfte geht es sicherlich nicht, sie sind schon ein besonders wichtiger Teil des Teams. Wir Frauen müssen an uns selbst glauben, dann glauben auch andere an uns! Selbstvertrauen ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir sind schon weit gekommen und ich hoffe, dass es so weitergeht – und dass man unabhängig vom Geschlecht mit Menschen einen respektvollen Umgang haben wird.“

 

Tanja Ames ist Pflegedirektorin

Über sich selbst hinausgewachsen: Tanja Ames ist seit ihrer Ausbildung zur Krankenschwester bei den MKK. Nach ihrem Examen hat sie 1990 im Medizinischen Zentrum für Seelische Gesundheit (damals noch Psychiatrie) in Lübbecke angefangen. 2012 hat sie auf der Station 4B die Position der stellvertretenden Stationsleitung übernommen, 2018 wurde sie Bereichsleitung, dies wurde 2019 in die Position der Pflegedienstleitung umbenannt. „Als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern war es nicht immer leicht, sich beruflich zu verändern oder weiterzuentwickeln. Aber es war mir immer wichtig, meinen Kindern ein Vorbild zu sein und ihnen zu vermitteln, dass man alles schaffen kann, wenn man daran glaubt und es wirklich will! Das war meine Motivation und mein Antrieb nicht aufzugeben. Da meine Tage immer sehr getacktet und durchstrukturiert sein mussten, behaupte ich, dass sich mein Zeitmanagement stark verbessert hat. Die größte Herausforderung entstand 2021 durch den plötzlichen Tod von Herrn Behrens, der damaligen Pflegedirektion. Unvermittelt diese Position zu übernehmen, wenn auch zunächst kommissarisch, war für mich die größte Hürde in meiner beruflichen Laufbahn, da ich darauf überhaupt nicht vorbereitet war und ich diese Position bis zu dem Zeitpunkt auch nicht angestrebt hatte. Doch ich habe viel Unterstützung und Zuspruch durch die Mitarbeiter*innen des Medizinischen Zentrums für Seelische Gesundheit, aber auch aus anderen Bereichen der MKK erfahren. Das hat mir das Hineinfinden in diese Position erleichtert und mich darin bestärkt diese Position auch weiterhin auszufüllen. Der Weltfrauentag erinnert mich daran, dass Frauen in der Geschichte immer für ihre Rechte kämpfen mussten und auch heute noch für gleiche Gehälter streiten müssen. Ich kann nur allen Frauen, die sich weiterentwickeln möchten, raten, an ihren Träumen festzuhalten, nicht aufzugeben, auch wenn es mal nicht, wie gewünscht läuft. Oft muss man nur offen für neue Innovationen sein und den Schritt in eine, vielleicht auch nicht absehbare Zukunft, mutig gehen!“

 

Weitere inspirierende Frauen und ihre Geschichten gibt es auf unserer Internetseite zu lesen https://www.muehlenkreiskliniken.de/weltfrauentag

 

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